Der Untertitel dieser, wenn schon wenig tiefschürfenden, dafür aber grandios unterhaltsamen, knapp zweistündigen Rockumentary lautet "49% Motherfucker, 51% Son of a Bitch". Natürlich kokettieren die US-amerikanischen Doku-Filmemacher Greg Olliver und Wes Orshoski nicht nur hier, sondern während der gesamten Spielzeit, mit dem Böse-Buben-Image des Hardrock-Urviechs Ian Fraser Kilmister. Denn in Wirklichkeit (das wird schnell sonnenklar!) ist der mittlerweile 65-jährige Engländer ein echtes Sweetheart – fiese Gesichtswarzen, Zahnlücken oder Ascheimerstimme hin, Nazi-Memorabilia-Sammlung und ausufernde Drogen- bzw. Säufer-Storys her. Ein Eindruck, der sich zwischen den Zeilen der Interviews mit Kollegen, Freunden und Bewunderern wie u. a. Hawkwind, Slash und Duff McKagan (beide Guns N' Roses und Velvet Revolver), Dave Grohl (Foo Fighters, Nirvana), Mötley Crüe, Ozzy Osbourne, Henry Rollins, Peter Hook (Joy Division, New Order), Joan Jett, Twisted Sister, Alice Cooper, Mick Jones (The Clash) oder den Jungs von Metallica nur noch weiter bestätigt.
Wer seine Band Motörhead mag, auf coole Rock'n'Roll-Anekdoten steht oder einfach nur wissen möchte, was für eine Sorte Mensch sich hinter der überlebensgroßen Legende namens Lemmy verbirgt, der muss diese Doppel-DVD oder Blu-ray (beide kommen inklusive satten 200 Minuten Bonusmaterials) dringend sehen. Zumal deren einziges, echtes Manko, die relative Dünne an Information über die Anfangstage des Meisters ist.
LEMMY – THE MOVIE
WVG
2011-01-21
LEMMY – THE MOVIE – Trailer
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