HAMBURGER MORGENPOST - 06-2012
Das ungekürzte Interview mit Fred Durst vom 2012-06-07:
MOPOP: Mr. Durst, vor wenigen Tagen haben sie DJ Lethal, nach 16 Jahren Zugehörigkeit, wegen anhaltender Drogen- und Alkohol-Eskapaden aus der Band gefeuert…
Fred Durst: Dazu will ich nur so viel
sagen: Ich
wünsche ihm das Beste und dass er sein Leben wieder in den Griff bekommt. Wir
versuchen unseren Fans, die ihr sauer verdientes Geld in ein Ticket investiert
haben, immer die bestmögliche Show zu bieten. Das wäre mit Lethal im Line-up
nicht mehr möglich gewesen.
Haben sie bereits einen neuen Mann für die Turntables?
Ja, unser Freund Frank Carino alias DJ
Skeletor hat für die Europa-Tour übernommen. Er hat bei unseren bisherigen Shows in
Spanien, England und Russland einen fantastischen Job gemacht. Ob er dauerhaft
dabei bleiben wird, wissen wir aber noch nicht. Diesbezüglich haben wir keinen
Druck und können ganz in Ruhe entscheiden, sobald wir wieder in den USA sind.
Was können die Fans von ihrem Hamburger Auftritt erwarten?
Sie können und dürfen zu Recht
erwarten, dass wir uns für sie den Arsch aufreißen. Wir werden etwa 16 bis 17
Stücke spielen. Darunter alle Hits, aber auch ein paar Überraschungen. Wir
haben ein paar Coverversionen von The Who, aber auch von Gruppen wie Ministry
und Nirvana drauf, von denen ich allerdings noch nicht verraten kann, welche dran
kommen. Nur „Faith“ von George Michael wird recht sicher dabei sein. Den Rest
entscheiden wir spontan.
Arbeiten sie schon an einem neuen Album? Mit "Stampede of the Disco Elephants" kursiert ja bereits ein angeblicher Titel für das Werk..
Wir schreiben derzeit jede
Menge Stücke, die sehr unterschiedlich sind und sogar für zwei Platten reichen
dürften. Deshalb ist noch nicht raus, ob wir zunächst einen kompletten Longplayer
oder vielleicht doch erst den zweiten Teil zu unserer 2005 veröffentlichten,
eher düsteren „The Unquestionable Truth“-EP heraus bringen. Die neue
Technologie erlaubt es uns im Hotelzimmer und im Tourbus zu schreiben oder
sogar aufzunehmen. Was fantastisch ist, da wir gerade eine sehr kreative Phase
haben, aber deshalb nicht auf unsere große Leidenschaft, das Live-Auftreten,
verzichten müssen.
Werden sie im Stadtpark schon einige von diesen neuen Stücken
zum Besten geben?
Nein.
Wir werden kein neues Material ausprobieren oder andere Experimente
durchführen, sondern nur das spielen, was das die Leute wirklich hören wollen.
Ein paar Hardcore-Fans sind natürlich scharf darauf, dass wir neues, exklusives
Zeug bringen. Die überwältigende Mehrheit kommt aber – das weiß ich
mittlerweile aus Erfahrung – um zu „Break Stuff“, „Nookie“ oder „Rollin‘“ Party
zu machen. Wir sind Entertainer und es wäre einfach unfair das Gros des
Publikums zu langweilen, nur damit eine Handvoll Typen ihren Spaß hat.
Limp Bizkit sind ein weltweites Phänomen. Hierzulande scheinen
sie jedoch besonders treue Fans zu haben. Ihr aktuelles Album „Gold Cobra“ etwa,
ist nur in Deutschland auf Platz eins der Charts gelandet…
Das stimmt. Wobei ich selbst nicht weiß,
woran das liegen mag. Aber bereits bei unserem ersten Besuch hat es gleich zwischen
Limp Bizkit und dem Publikum geklickt. Die Leute scheinen einfach auf unsere
Musik abzufahren. Das ist großartig, denn wir fühlen uns immer verdammt wohl.
Die Auftritte bei euch sind jedes Mal der Höhepunkt unserer Europa-Trips. Dazu gibt
es großartiges Essen, geniales Bier, tolle Frauen – Deutschland ist einer der
wenigen Orte außerhalb Kaliforniens und Floridas, an dem ich mir problemlos
vorstellen könnte, mein Leben zu verbringen. Vorausgesetzt natürlich, ihr
würdet mich lassen…
Warum nicht? Als Einbürgerungs-Test stelle ich dann zum Abschluss doch
gleich die Frage, die die deutsche Nation derzeit am dringendsten bewegt: Wer
wird Europameister?
Häh?
Interview: OLIVER KUBELIMP BIZKIT
Gold Cobra
Flip
2011-06-24
limpbizkit.com
LIMP BIZKIT – "Faith"
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